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Get The Real Speed

Für eine neue Kooperation zwischen der Sporthochschule und der Sportfirma GlobalSpeed fiel diese Woche der Startschuss. Der Hersteller von Mess- und Trainingssystemen mit Sitz in Hemsbach, Baden-Württemberg, stellte einen SpeedCourt vor, den die Spoho künftig zu Forschungszwecken in der Therapiehalle des naturwissenschaftlich-medizinischen Institutsgebäudes nutzen kann.

Frank Eppelmann, Geschäftsführer der Firma GlobalSpeed, und sein Team präsentierten die Funktionen und die Bedienung des Tools. „Der SpeedCourt ist ein taktiles Sportsystem, welches in besonderer Weise kognitive und motorische Prozesse berücksichtigt. In verschiedenen Übungsformen lassen sich multidirektionale Richtungswechsel, Wahrnehmung, Entscheidungsverhalten und vieles mehr realitätsnah testen und trainieren“, erklärte Eppelmann bei der Produktvorstellung.

Die Einsatzbereiche an der Sporthochschule sind vielfältig. Initiator der Zusammenarbeit ist Dr. Karsten Schul, Leiter des Lehr- und Forschungsgebiets Basketball und Mitarbeiter der Abteilung Kognitions- und Sportspielforschung im Institut für Trainingswissenschaft und Sportinformatik: „Im Rahmen unserer Forschung interessieren uns unter anderem Themen wie Slow und Fast Thinker beziehungsweise Slow und Fast Mover. Für diese und zahlreiche weitere Forschungsfragen aus den Bereichen Leistungsdiagnostik und -steuerung versprechen wir uns von der Arbeit mit dem SpeedCourt viele interessante Aufschlüsse für die Sportpraxis “, sagt Schul.

Der SpeedCourt kommt bereits in Spielsportarten wie Basketball, Fußball, Handball oder Volleyball als Trainingstool zum Einsatz, aber auch in der Rehabilitation (Stichwort „Return to Play“) sowie in der Talentdiagnostik. „GlobalSpeed“ ist weltweit aktiv, hat über 200 teils namhafte Partner und hatte schon „Auftritte“ im Fernsehen, zum Beispiel bei „Schlag den Star“. An der Deutschen Sporthochschule Köln dient der mit Sensoren ausgestattete Boden in erster Linie wissenschaftlichen Untersuchungen. Schul plant auch bereits Projekte mit verschiedenen Auswahlteams, unter anderem mit der Deutschen Basketballnationalmannschaft sowie mit Schiedsrichter*innen aus der Basketball-Bundesliga.

Die Funktionsweise ist denkbar einfach: Der 6,50m x 6,50m große Sportboden in Parkettoptik ist mit neun Quadraten markiert, die mit Sensoren unterlegt sind. Auf einem Bildschirm erkennen die Proband*innen ein vorgegebenes Bewegungsprogramm, also einen bestimmten Ablauf an Laufwegen oder zufällig gestaltete Abläufe. So schnell es geht, laufen die Sportler*innen die Quadrate an, die auf dem Bildschirm aufleuchten. Dabei geht es in doppelter Hinsicht um Geschwindigkeit – nicht nur physisch, sondern auch auf gedanklich. Die Teilnehmer*innen werden somit nicht nur motorisch gefordert und trainiert (Technik, Koordination, Kraft und Ausdauer), sondern auch kognitiv (Aufmerksamkeit, Wahrnehmung, Antizipation und Entscheidungsverhalten). Der SpeedCourt enthält bereits über 100 Programme, filterbar nach Dauer, Strecke und Schwierigkeit. Nahezu endlose weitere Programme können zusätzlich eingegeben werden. Sogar mehrere Sportler*innen können gleichzeitig auf dem Court trainieren. Über ein RFID-Armband können sich die Athlet*innen kontaktlos anmelden und ihre Daten abrufen, die auf die Millisekunde genau erfasst werden.

Autor: Finja Gartenschläger / Julia Neuburg